Weight Pulling
Weight Pull - eine alternative Beschäftigung mit dem Alaskan Malamute
Der Alaskan Malamute diente den Ureinwohnern Nordamerikas als Last-und Zugtier.
Seine besondere Fähigkeit, schwerste Lasten unter widrigsten Umständen und über lange Distanzen zu bewegen, gilt als eine der herausragendsten in seinem Rassestandard festgeschriebenen Eigenschaften.
Sportlich bewegt sich der Alaskan Malamute im Bereich des Touren- und Longdistance-Bereichs als zuverlässiger, ausdauernder Arbeiter.
Sprintrennen liegen nicht in seiner Natur, wenn man von gehetzten Kleintieren und Wild absieht oder, durch den Ehrgeiz der Halter den jugendlichen Überschwang ausnutzend, wenigen "rennbegeisterten" Exemplaren, die oftmals die Fähigkeit verlieren, bis ins Alter fit und motiviert zu arbeiten.
In den USA, Großbritanien und Skandinavien gibt es schon lange eine eigens dafür geschaffene Sportszene, um auch den Alaskan Malamute in seiner Eigenschaft als Kraftpaket und Schwerstarbeiter messen zu können.
In Deutschland gibt es bislang nur eine sehr verhalten agierende Weight-Pull-Gemeinde, da die genaue Ausrichtung, Zielsetzung, der Trainingsaufbau, sowie Nutzen und Voraussetzungen dieser Art der Bewegung nicht klar definiert sind.
Weight Pulling im AMC e.V.
Als erster Zuchtbuchführender Verein hat der AMC e.V. nun die Voraussetzungen geschaffen, mit unseren Alaskan Malamutes einen Leistungsnachweis "Weight Pulling" und einen clubinternen Titel "WPD" zu erlangen.
Es stehen an drei Standorten genormte, bauartgleiche Weight Pull Wagen zur Verfügung:
für Süddeutschland bei Gaby Geidel
für die Mitte Deutschlands bei Frank Kunz
für Norddeutschland bei Brigitte Kernstock-Reitz
der Alaskan Malamute muß innerhalb 365 Tagen an drei offiziellen Wettbewerben das 8fache seines Körpergewichtes nach den unten benannten Regeln gezogen haben.
Als offiziell gelten Veranstaltungen des AMC e.V., der Weight Pull Wettbewerb der Hundeschule Living in Woods, aber auch alle Wettbewerbe anderer, anerkannter Weight Pull Veranstalter.
Die erreichte Leistung wird vom jeweiligen Veranstalter schriftlich bestätigt und ist zur Vergabe des Leistungsnachweises / Titels gesammelt beim Sportwart einzureichen.
Regeln
in Anlehnung an die Regeln des UKC, APA, AKC
Mindestalter des Hundes 18 Monate
1. Klassen
bis 35 kg KG - MG 1
bis 45 kg KG - MG 2
über 45 kg KG - SG
2. Der Pull Ground
ges.Länge 10 Meter, davon 5 Meter als Wettkampfbahn gekennzeichnet
Breite mind. 2,5 Meter, mit einer mind. 90cm hohen seitl. Begrenzung
griffiger Untergrund, eventuell Rasen
Sandböden, Schotter und Geröll sind verboten!
ebene Strecke, eventuell leicht ansteigend, abschüssige Strecke ist verboten!
3. Der Wagen
Vierrädriger Wagen von höchstens 2,45 Meter Länge, max.1,80 Meter Breite,
max. Höhe der Ladefläche 45 cm
Rutschfeste Beladung muß sichergestellt sein
4. Die Gewichte
10kg und 20kg zum Beladen
20kg-Steigerungen bis zum 8fachen des Körpergewichts in jeder Runde
ab dann nur noch Steigerungen von 10 kg
Höchstgewicht für alle Klassen: Körpergewicht x 10
5. Der Pull
Die Starterliste umfasst alle Klassen und es wird der Reihe nach aufgerufen.
Der Hund kommt nur aufgewärmt und in guter Konstitution in den Pull Ground.
Der Halter des Hundes entscheidet jeweils über "Pull" - der Zugversuch wird gemacht,
oder "Pass" - der Versuch wird nicht gemacht, um in einer weiteren Runde wieder
einzusteigen.
Jeder Versuch muß nach 60 Sekunden abgeschlossen sein.
Bei offensichtlicher Überforderung des Hundes wird der Pull-Versuch sofort
abgebrochen.
Locken mit Spielzeug oder Futter ist im PullGround verboten!
Der Hund darf während des Pulls nicht berührt, geschoben oder gezogen werden.
Ein abgebrochener Versuch darf mit Unterstützung beendet werden.
6. Das Training
Das Training eines Weight Pullers muß unter strengster Beachtung tierschutzrelevanter und tiermedizinischer Vorgaben erfolgen.
Das Mindestalter für den Beginn des Weight Pull Trainings beträgt 15 Monate.
Sehr großrahmige Rassevertreter und Hunde, die in ihrer Entwicklung sehr langsam reifen, sollten 18 Monate alt sein.
Jede Gefährdung der Gesundheit des Hundes ist auszuschliessen.
Das Training soll langsam und überlegt aufgebaut werden, den Hund sowohl im Hinblick auf sein körperliches als auch sein geistiges Vermögen nicht überfordern und immer auf die Verbesserung der Arbeitsfähigkeit und Motivation abzielen.
So ausgebildete Alaskan Malamutes sollten eine positive Entwicklung ihrer Muskulatur und Fitness, aber auch ihrer Beziehung zu ihrem Halter und geistigen Auslastung zeigen.
Copyright © by Brigitte Kernstock-Reitz